Gut und günstig einsteigen

Fliegenfischen kann ein wirklich teures Hobby sein, muss es aber nicht!
Es gibt heute wirklich ein großes Angebot an preisgünstigem Equipment. Dabei kann man insgesamt feststellen, dass die Qualität oft besser ist als erwartet. Viele günstige Angebote sind auch wirklich gut. Grundsätzlich macht es Sinn, auf Produkte von Herstellern zurückzugreifen, die auf Fliegenfischerausrüstung spezialisiert sind. Fast jeder Rutenhersteller bietet auch Fliegenruten an, die meisten haben in diesem Segment aber keinen Ruf zu verlieren. Das ist bei den Fliegenrutenherstellern anders.
Für den Einstieg kann es sogar sinnvoll sein auf ein günstiges Set zurückzugreifen. Im Gegensatz zu sonstigen Angelsets stellen die Hersteller von Fliegenfischerausrüstung gezielte Anfängersets zusammen, die zum Teil auch von den eigenen Guides als Schulungsmaterialien eingesetzt werden. Die Qualität dieser Sets ist oft erstaunlich und es ergeben sich über den Setpreis auch echte Einsparungen.
Ich habe mir selbst gerade ein das Zulu Outfit Set von Vision gekauft, da ich gerne noch einmal eine leichtere und kürzere Rute haben wollte (Kl 3/4, 8ft). Da es sich um ein auslaufendes Set handelte, kostete es im Angebot nur 139 €. Dafür bin ich rundum begeistert. Es bleibt noch abzuwarten, ob die Rute auch eine 5er Schnur verträgt – für kurze Distanzen am kleinen Bach – aber auf den ersten Blick spricht nichts dagegen.

Inzwischen gibt es das Set nur noch in der Klasse 5/6 und in 7,6 ft (läuft unter Kids Set). Aber auch das Nachfolgeset Vision Fisu scheint dem Zulu qualitativ um nichts nachzustehen. Auch die Einsteigersets von Greys und Echo sind absolut zu empfehlen. Die Rollen in den Sets sind auch immer absolut brauchbar und vom Gewicht her passen sie zu den Ruten. Das ist auch ein wesentliches Kriterium für den Rollenkauf. Rolle und Rute müssen gut ausbalanciert sein. Ansonsten benötigt die Rolle eine solide Bremse und eigentlich ist es auch ganz schön, wenn es eine passende Ersatzspule gibt, dann kann man darauf eine sinkende Schnur montieren. Letzteres ist allerdings meistens bei den Setrollen leider nicht der Fall.
Teure Luxusrollen braucht kein Mensch – das ist bei den Fliegenrollen eher wie bei Uhren, kein technischer Mehrwert, die Preisskala ist nach oben offen. Lediglich für Großfische werden natürlich an die Bremse andere Anforderungen gestellt.

Im Set muss man sich dann auch nicht gleich mit dem Problem herumschlagen, welche der 1000 verschiedenen Schnüre man kauft, die preislich ja sehr stark differieren. In der Regel sind die Rollen bei den Sets mit ordentlichen WF-F Schnüren (Weight Forward, floating – die schwimmende Schnur verdickt sich nach vorne keulenförmig, leichter zu werfen) bestückt.

Zum Einstieg fehlt dann nicht mehr viel. Man braucht noch einen kleinen Kescher, den gibts schon für 20-30 €, einen Schnurknipser, eine Lösezange/schere, Silikon-Öl fürs Trockenfliegenfischen, und natürlich ein paar Fliegen und Nymphen einige Ersatzvorfächer.

Beim Fliegenkauf gibt es auch einige sehr günstige Anbieter, die wirklich qualitativ hochwertige Fliegen und günstiges Zubehör liefern. Ich bestelle immer bei http://www.gilchrist200.de/ und bin wirklich super zufrieden – warum die neue Seite allerdings so lange zum Laden braucht, ist mir ein Rätsel …

Eine Polbrille ist ebenfalls ein sinnvoller Bestandteil der Ausstattung.

Westen und Watjacken kann, muss man aber nicht haben – es reicht auch eine kleine Bauchtasche. Was allerdings mittelfristig Sinn macht, ist eine vernünftige Wathose. Hier sollte man sich alle Umwege sparen und gleich eine atmungsaktive mit passenden Watschuhen kaufen. Bei den Watschuhen würde ich mich doch meistens gegen Filzsohlen entscheiden, es sei denn, das Hausgewässer hat überwiegend stark mit Algen bewachsene Steine – da hat man mit Filzsohlen etwas besseren Halt. In einigen Gewässern sind sie aber sogar verboten, da über den Filz Keime von einem Gewässer ins andere übertragen werden können. Hier ist die Gefahr bei Gummisohlen mit oder ohne Spikes deutlich geringer, wenn man diese nach dem Fischen gut durchwäscht – was man eh tun sollte. Im Set geht es da bei etwa 200 € los, Vision; Guideline und Greys bieten die günstigsten Kombis an, über die Einsteigerhosen von Scierra liest man viel negative Kritik. Das Vision Keeper Set ist sicherlich für Einsteiger perfekt hinsichtlich Preis und Leistung.

Auf Lachs und Meerforelle in dänischen Flüssen

Dänemark hat sich in den letzten Jahren zu einem Eldorado für Lachsangler entwickelt. Durch die langjährige, intensive Bestandspflege und Reproduktion sind die Lachsvorkommen heute quantitativ mit denen bekannter norwegischer Flüsse vergleichbar. Über 3.000 Lachse werden in den Topgewässern pro Jahr gefangen, wobei natürlich lange nicht alle entnommen werden dürfen. Dabei ist die Fischerei natürlich nicht mit norwegischen Verhältnissen zu vergleichen. In Dänemark handelt es sich um verhältnismäßig schmale Wiesenflüsse, die relativ tief, schnellfließend und vergleichsweise wenig strukturiert sind.

Die Gudenå nördlich von Langå

Wir möchten in diesem Artikel keine Tipps zur „besten Tubenfliege“, zum „Nachtangeln“ oder den potentiellen Hotspots in den dänischen Gewässern geben, sondern erläutern, wie sich die Lachs- und Meerforellenfischerei für den Gastangler darstellt. Wer sich damit noch nie beschäftigt hat, wird nämlich schnell feststellen, dass es einiges zu beachten gibt. Am Ende des Artikels finden sich einige wichtige weiterführende Links zum Thema.

Die Gewässer werden in der Regel von einem oder mehreren Vereinen bewirtschaftet, die sich meistens noch einmal in einem Zusammenschluss organisiert haben, der die Lachsbestände kontrolliert und dokumentiert. Häufig gelten die Regelungen auch für ganze Flusssysteme. Da die Laichplätze in den kleinen Nebenflüssen liegen.
Diese übergeordneten Vereinigungen legen die jährlichen Fangquoten fest und führen eine detaillierte Statistik. Die Angelei ist in Dänemark grundsätzlich gut organisiert. Alle gefangenen Fische werden in Datenbanken erfasst, mit denen dann wiederum die staatlichen Behörden und Universitäten weiterarbeiten können.
Man kann eigentlich für jedes Gewässer Gastkarten online kaufen, seine Fänge online oder in eigenen Apps erfassen und – in der Saison mehrfach täglich aktualisiert – die aktuellen Fangbeschränkungen abfragen, wozu man auch verpflichtet ist.
So wird sichergestellt, dass die Gewässer nicht überfischt werden und der Bestand ist ständig unter Kontrolle.
Man muss sich also zumindest morgens, bevor es ans Wasser geht, kurz über den aktuellen Stand informieren. Dazu muss man natürlich wissen, wo es die entsprechenden Informationen gibt, und wer wo zuständig ist. Dies ist beim Onlinekauf der Gastkarten in der Regel nachvollziehbar, auch wenn dort keine direkten Links zu den aktuellen Quoten gesetzt sind. Schwieriger wird es, wenn man Karten am Campingplatz oder an der Tankstelle kauft …

Neben der Gastkarte für das jeweilige Gewässer benötigt man immer auch den dänischen Jahresfischereischein, den man ebenfalls online kaufen kann. Er ist immer 12 Monate lang gültig, Weiterhin gibt es für einige Gewässer noch zusätzliche Lachskarten, die gelöst werden müssen, wenn man einen Lachs entnehmen will.

Gefischt werden darf immer (außerhalb der Schonzeiten). Sind die Quoten ausgeschöpft, darf trotzdem weiter gefischt werden. Die Fische sind dann allerdings zurückzusetzen.

Entsprechende Quoten gibt es nicht nur für den Lachs (Laks), sonder auch für Meerforellen (Havørred). Generell ist es in den meisten Flüssen so, dass pro Person und Jahr nur ein Lachs und eine Meerforelle entnommen werden dürfen. Das Mindestmaß für beide Fischarten liegt zumeist bei 40cm – aber auch dies kann variieren.
Die Quoten richten sich häufig noch nach der Fischgröße. So gibt es eine Quote für Fische unter 70/75cm Länge und eine für Fische darüber. Teilweise werden die Quoten auch auf bestimmte Gewässerabschnitte bezogen oder ab einer bestimmten Ausschöpfung (z.B. 90%) dürfen die verbleibenden Fische nur in bestimmten Abschnitten entnommen werden – man muss sich also gut über die jeweils geltenden Regeln informieren!

Die Saison beginnt in der Regel Mitte April und endet Mitte Oktober, in einigen Gewässern beginnt sie allerdings schon im März oder April, teilweise endet sie auch erst am 31. Oktober – es lohnt sich, dies genau nachzusehen.

Fast alle Gewässer teilt man sich mit Spinnfischern und teilweise auch Wurmanglern.

Der Hauptaufstieg beginnt im Juli, die kapitalen Fische werden häufig am Beginn der Saison gefangen. Zum Saisonauftakt ist an den Gewässern immer recht viel los, da alle wieder ans Wasser wollen. Daher bietet es sich nicht unbedingt an, in den ersten 14 Tagen einen Ausflug zu planen.

TIPP:
In den Nebenflüssen lohnt es sich immer auch auf Bachforellen zu fischen. Die Bestände sind meist sehr gut. Auch hier sind die Regeln sehr unterschiedlich. In einigen Gewässer gilt generell catch and release, in anderen dürfen relativ viele Fische entnommen werden. Da die Äschenbestände auch in Dänemark stark eingebrochen sind, müssen Äschen in eigentlich allen Gewässern zurückgesetzt werden.

LINKS:

Zusammenschluss der Vereine des Varde Å Systems:
https://varde-sportsfiskerforening.dk/

Zusammenschluss der Vereine des Skjern Å Systems:
http://skjernaasam.dk/

Zusammenschluss der Vereine in Südwestjütland:
http://ssf-ny.dk/

Generelle Informationen zum Lachsangeln in Dänemark:
https://issuu.com/svuf/docs/laksehaefte_de

Gewässerguide für Südwestjütland mit den wichtigsten Flüssen, Vereinen, etc.
https://issuu.com/svuf/docs/sportfiskereren_ny_tysk