Wer an die Ahr denkt, der hat sofort Rotwein im Kopf. Klar: Das Ahrtal ist zwar das kleinste und nördlichste Rotweinanbaugebiet in Deutschland, sorgt aber für die besten Spätburgunder. Aber die Ahr hat mehr zu bieten. Angeln: Die Ahr ist ein super Fliegenfischgewässer. Knapp 85 km fließt sie zwischen der Quelle im Keller eines Fachwerkhauses in Blankenburg und der Rheinmündung bei Sinzig durch das Ahrtal. Für viele Abschnitte im mittleren Ahrtal zwischen Altenahr und Bad Neuenahr-Ahrweiler kann man Angelkarten bekommen, entweder über private Pächter oder den örtlichen Angelverein. Wir haben die uns bekannten Abschnitte und Infos zum Kartenkauf auf unserer Fliegenfischerkarte eingetragen.
Mit flachen Abschnitten, schnellen Rauschen und tiefen Gumpen zeigt sich die Ahr hier von ihrer besten Fliegenfischerseite. Der Fluss ist gut erreichbar, aber am Wasser ist man meist alleine, insbesondere weil für manche Abschnitte nur begrenzt Gastkarten vergeben werden. Nur teilweise führt der Fluss direkt an der (Bundes-)Straße entlang durch kleine Ortschaften. Wer diese Abschnitte meidet, der hat schnell vergessen, dass es außer Fluss, Fliegen und Fisch noch etwas anderes gibt. Viele Abschnitte können gut vom Ufer befischt werden, wenn waten nötig ist, geht das an den meisten Stellen ohne Probleme.
Nun zu den Fischen: Für den Fliegenfischer interessant sind natürlich die vielen Bachforellen, aber auch Äschen kann man an den Haken kriegen. Wer schon immer einmal eine große Barbe an der Fliegenrute haben wollte, ist hier richtig. Mit etwas Glück und der richtigen Nymphe kann man sich auf einen aufregenden Drill freuen. Bachforellen werden hier wohl regelmäßig besetzt. Das ist vielleicht nicht unbedingt dass, was man von einem Angelausflug in die Natur erwartet. Oder doch? Wo in Deutschland gibt es heute noch Gewässer mit ausschließlich Wildbeständen? Und der Vorteil ist klar: Man fängt! Auf die Trockenfliege gehen (zur richtigen Zeit) viele kleine Bachforellen. Um an die größeren Fische zu kommen, braucht es etwas mehr Geschick und ein Auge für die vielversprechenden Stellen. Und die gibt es!
Günstige und gute Unterkünfte gibt es in Flussnähe reichlich. Das liegt daran, dass das Ahrtal nicht nur für Fliegenfischer interessant ist. Auch für Wanderer und Weininteressierte hat die Region einiges zu bieten. Insbesondere im Herbst zur Weinernte sind die kleinen Ortschaften schnell überlaufen. Wer außerhalb der Weinsaison fischen geht, wird mit etwas Vorlauf eine passende Unterkunft finden.
Wem 24 Stunden Angeln zu anstrengend ist, dem wird trotzdem nicht langweilig: Wandern durch Weinberge oder gleich über den Rotweinwanderweg, Besichtigung des alten Regierungsbunkers, des Museums Römervilla oder einfach nur auf einen oder mehrere Schoppen in eines der unzähligen Weinlokale und sich direkt beim Winzer durch ein leckeres Rotweinsortiment trinken.
Fliegenfischen an der mittleren Ahr: Wir sind begeistert!